Lehmhaus bauen – was soll man dabei wissen?

Wer heute ein Haus baut, der greift zu Ziegelsteinen und Beton. Doch es gibt auch Alternativen, nämlich die alte Bauweise aus Lehm. Ein Lehmhaus ist heute selten geworden, dabei weist es gegenüber den Baustoffen wie Ziegelsteinen und Beton verschiedene Vorteile auf, wie man nachfolgend erfahren kann.

Der Baustoff Lehm

lehmhaus-bauen-was-soll-man-dabei-wissenEine der größten Vorteile die von einem Lehmmassivhaus ausgehen, ist der Baustoff selbst. Im Vergleich zu Steinen oder Beton kommen bei Baustoffen aus Lehm keine Schadstoffe zum Einsatz. Vielmehr handelt es sich ausschließlich um natürliche Stoffe, die man im übrigen auch recyceln kann. So besteht Lehm aus den Stoffen Stand, Ton und Schluff. Unter Schluff versteht man hier Feinsand. Diese Stoffe sind nicht nur ökologisch, sondern natürlich auch gesundheitlich unbedenklich. Zudem ist Lehm ein wahrer Luftreiniger. Durch die Eigenschaften der einzelnen Naturstoffe, können diese Schadstoffe in der Luft, wie zum Beispiel Feinstaub dauerhaft gebunden werden.

Auch kann der Lehm gut die Luftfeuchtigkeit in einem Raum regulieren, nämlich bei um die 50 Prozent. Schimmel oder andere Bauschäden wie man sie kennt, findet man bei einem Haus aus Lehm nicht. Denn die Feuchtigkeit in der Luft, wird im Lehm, genauer in der Oberschicht gebunden. In einem Ökohaus aus Lehm oder oft auch als Biolehmhaus bezeichnet, hat man dementsprechend eine deutlich bessere Luft. Aus diesem Grund eignet sich dieser Baustoff auch sehr gut für kranken Menschen, wie zum Beispiel Allergiker.

Brandschutz und Stabilität beim bei einem Biolehmhaus

Auch bei anderen Punkten überzeugt der Baustoff Lehm, so auch beim Brandschutz. Je nach Zuschläge beim Lehm, wie zum Beispiel Stroh, Holz oder Hanf ist der Baustoff entweder gar nicht brennbar oder schwer entflammbar. Sorgen wegen der Sicherheit braucht man sich da nicht zu machen. Natürlich stellen sich viele Menschen die Fragen, wie bekommt der Lehm seine Stabilität? Grundsätzlich muss man hier wissen, Baustoffe aus Lehm wie zum Beispiel die Ausbauplatten, aber auch die Lehmziegel oder der Lehmputz sind nicht nur mit keinen Zusatzstoffen versehen, sondern werden auch nicht gebrannt. Trotz das sie nicht gebrannt werden, bekommen sie ihre Stabilität durch das Austrocknen vom Lehm. Hier kann es aber auch zu einer Rissbildung oder zu einem Schwinden kommen, was entsprechende Nacharbeiten erforderlich machen kann.

Lehmbaustoffe für alle Bereiche

Wie schon deutlich wurde, gibt es zahlreiche Lehmbaustoffe. Nicht nur Ausbauplatten und Lehmziegel. So gibt es auch natürliche Farben ohne Zusatzstoffe auf Lehm-Basis. Diese reichhaltigen Möglichkeiten die aus Lehm gibt, erlauben auch nahezu den vollständigen Bau eines Hauses aus Lehm.

Unterschiedliche Möglichkeiten beim Bau

Wobei beim Hausbau auch aufpassen muss. Auch wenn Lehm gut Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann, so können richtige Feuchtigkeit und Nässe schnell zu einem Problem werden. Gerade bei der Gestaltung der Außenfassade muss man hier aufpassen, so greift man hier als Schutz vor Durchfeuchtung entweder zu einer Verkleidung aus Holz, aus einer Trennschicht Steinen oder einem wasserfesten Fassadenanstrich. Wobei man seine Außenwände auch durch größere Dachüberstände gut schützen kann. Generell gibt es beim Bau von einem Haus aus Lehm verschiedene Varianten aus denen man auswählen kann. So zum Beispiel aus dem vollständigen Bau aus Lehmziegel oder aus einer Misch aus Holz und Lehm. Man spricht hier auch vom Fachwerkbau, wo die tragende Konstruktion aus Holz hergestellt wird und nur die Füllung und Verkleidung aus Lehm und Stroh erfolgt. Über diese Möglichkeiten die sich bei der Bautechnik bieten, sollte man sich im Vorfeld gut informieren.

Kosten nicht zu vernachlässigen

Natürlich stellt sich im Zusammenhang mit einem Lehmhaus auch die Frage nach den Kosten. Grundsätzlich muss man wissen, ein Fertighaus aus Lehm ist im Hinblick auf die Baustoffe günstig. Lehm ist kein Baustoff der selten vorkommt. Was ein Lehmbau teuer macht, ist die Verarbeitung. Wenngleich es heute viele fertige Stoffe, wie zum Beispiel Ausbauplatten auch als Lehm gibt, erfordert der Einbau handwerkliches Geschick. Und gerade dieses handwerkliche Geschick schlägt sich auf die Kosten nieder. So muss man mit höheren Kosten im Vergleich zu einem Haus aus Ziegelsteinen und Beton von rund 10 Prozent rechnen.

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